In der modernen Fotografie wird häufig der Begriff Composing verwendet. In der analogen Fotografie wurde hierunter das Mehrfachbelichtungsverfahren verstanden, bei der meist in der Dunkelkammer ein Foto aus mehreren anderen Negativen zusammengesetzt wurde. Es handelt sich hierbei vereinfacht ausgedrückt um eine Fotomontage.
Heute können digitale Fotokameras diese Funktion besitzen oder es wird aus mehreren Einzelbildern am Computer im Rahmen der Bildbearbeitung ein solches Bild erstellt. Diese Art Fotomontage kann für vielerlei Fotoprojekte eingesetzt werden. So können vor einem bestimmten Hintergrund zum Beispiel Personen und auch Produkte dupliziert abgelichtet und hinterher zu einem interessanten Foto zusammengeführt werden. Die Vorgehensweise ist dabei fast immer identisch.
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Besonders wichtig für diese Aufnahmen ist ein Stativ, welches fest an einem Standort aufgestellt wird. Bei der Kamera sollte idealerweise ein Modell gewählt werden, bei dem die Belichtung manuell eingestellt werden kann. Eine automatische Belichtungssteuerung würde dazu führen, dass trotz gleichem Hintergrund unterschiedlich ausgeleuchtete Einzelaufnahmen entstehen. Diese müssten anschließend mühsam mit einer Bildbearbeitung herausgearbeitet werden.
Zunächst werden die Einzelaufnahmen erstellt
Ganz wichtig ist, dass sich die Position des Stativs und der Kamera niemals verändern darf. Hier geht es in erster Linie um die fotografierten Objekte innerhalb des Bildausschnittes. Das Motiv in Form von Personen oder Gegenständen sollte immer so platziert werden, dass sich diese später beim Zusammenführen der Einzelaufnahmen nicht überschneiden können.
Dennoch kann der Fotograf zunächst seine Serie an Einzelaufnahmen ohne Rücksicht auf die Position des Motivs erstellen. Die sich überschneidenden Aufnahmen werden später einfach weggelassen.
Das Zusammenführen zu einer Collage
Nach dem Übertragen der Einzelaufnahmen auf dem Computer können diese bei Bedarf mit einer Bildbearbeitung noch nachgearbeitet werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass sämtliche Veränderungen, wie zum Beispiel die Anpassung von Farbkanälen, Schärfe, Helligkeit und Kontrast sich auf alle Einzelaufnahmen beziehen müssen. Ansonsten werden Bildunterschiede am Hintergrund schnell erkennbar.
Viele Bildbearbeitungsprogramme bieten die Möglichkeit, die Einzelaufnahmen als Ebenen zu erstellen. Wichtig ist, dass jede Ebene eindeutig im Programm bezeichnet wird. Dadurch kann die Reihenfolge später einfacher zusammengestellt werden.
Bei Photoshop kann beispielsweise durch Drücken der Alt-Taste eine Ebenenmaske erstellt werden. Anschließend werden mit dem Pinselwerkzeug die Bereiche auf der Ebenenmaske dargestellt, die angezeigt und welche transparent bleiben sollen. Auf diese Weise können die einzelnen Motive Schritt für Schritt in die Ebenenmaske gemalt werden. So können vor einem Hintergrund die an verschiedenen Stellen positionierten Motive gleichzeitig dargestellt werden.
Es können die vielfältigsten Bildideen umgesetzt werden
Mithilfe des Composings lassen sich viele interessante Ideen umsetzen. Dabei können durch Maskieren einzelne Bildelemente hervorgehoben oder weggelassen werden. Auch in der Produktfotografie können diese Techniken recht nützlich sein. Sollen zum Beispiel bestimmte Produkte in Aktion fotografiert werden, können störende Bildelemente wegretuschiert werden. So lässt sich zum Beispiel bei einem fahrenden Motorrad der Biker selbst maskieren, sodass dieser später auf dem Bild nicht mehr zu sehen ist.
Ebenso lassen sich bei Werkzeugmaschinen die Hände des Benutzers entfernen, sodass auf einem Foto nur eine schwebende Bohrmaschine dargestellt wird, die gerade ein Wandloch erstellt. Auf diese Weise können aufwändige Installationen und Positionierungen von Gegenständen ggf. noch vereinfacht werden. Der Benutzer wird einfach wegmaskiert. Sollen dagegen die Produkte aus einer solchen Collage noch freigestellt werden, lohnt es sich aus Zeitgründen, einen professionellen Freistelldienst zu beauftragen.
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