Ein wichtiges Thema in der Profi-Fotografie stellt die Retusche dar. Hierbei handelt es sich um eine Technik, mit der störende Bildelemente dezent entfernt werden. Nicht immer ist dies im Sinne des Fotografen. Jedoch hat die Werbeindustrie gezeigt, dass sich Produkte besser verkaufen lassen, wenn diese beispielsweise von Models mit einem perfekten Teint präsentiert werden. Das Wort Retusche stammt vom französischen Retouche, welches Nachbesserung bedeutet.
Was bedeutet Beauty-Retusche?
Hinter der Beauty-Retusche verbirgt sich eine besondere Fotomanipulation, mit der Personen und insbesondere Gesichter dem Schönheitsideal entsprechen müssen. Eingesetzt wird diese in der Mode- und Kosmetik-Fotografie. Hierbei geht es nicht darum, lediglich rote Augen zu entfernen, sondern darum, einzelne Hautpartien komplett neu zu gestalten. Mit einer entsprechenden Bildbearbeitung können Sie Augenringe beseitigen, störende Pigmentflecken abdecken oder ein strahlendes Lächeln mit schneeweißen Zähnen zaubern. Wenn Sie sich die aktuellen Modejournale oder Webseiten ansehen, werden Sie schnell den Unterschied zu einer normalen Freizeitaufnahme feststellen.
Worin liegt der Unterschied zur High-End-Retusche?
Das Non-plus-Ultra stellt natürlich die High-End-Retusche dar. Diese geht noch einen Schritt weiter und kann schon fast dem Kunstbereich zugeordnet werden. Hier sollten Sie sich in der Bildbearbeitung sehr gut auskennen und das verwendete Programm bis ins kleinste Detail kennen. Sie müssen den Umgang mit verschiedenen Bildebenen, den Stempelwerkzeugen und Hochpassfiltern verstehen. Sie müssen sich mit den einzelnen Farbkanälen auskennen und den im Bildbearbeitungsprogramm verwendeten Kanalmixer anwenden. Nur durch viel Übung und mit hohem Zeitaufwand kommen Sie hierbei ans Ziel. Dabei dürfen Sie nicht aus den Augen verlieren, dass eine übertriebene Retusche auch das Gegenteil eines guten Fotos bedeuten kann.
Es gibt auch andere störende Bildelemente, die retuschiert werden müssen
Makellose Fotos sind ohne Hilfsmittel nur schwer herzustellen. Problematisch sind Glasflächen, die schnell Schmutz und Fingerabdrücke aufweisen können. Wenn Sie für einen Onlineshop zum Beispiel elegante Kristallgläser fotografieren möchten, sollten Sie später die Glasflächen retuschieren. Wichtig ist, dass Sie sämtliche Fingerabdrücke entfernen oder mögliche Spiegelungen beseitigen. Gerade bei spiegelnden Flächen sind Fingerabdrücke besonders störend. Grundsätzlich sollten Sie schon beim Set-Aufbau flusenfreie Stoffhandschuhe verwenden, um Abdrücke zu unterbinden. Nicht immer lassen sich jedoch Verschmutzungen vermeiden. So ist es wichtig, dass Sie auch mögliche Kratzer und Staub entfernen. Hierbei sollte vor der Aufnahme das Motiv gründlich gesäubert werden. Bei Nahaufnahmen werden immer noch die einen oder anderen Störungen vorhanden sein. Mithilfe einer guten Bildbearbeitungssoftware können Sie nachträglich diese störenden Bildelemente entfernen.
Interessant sind aber auch solche Motive, die nur mit einem Hilfsmittel fotografiert werden können und dieses später komplett vom Bild verschwinden muss. Ein Beispiel stellt die Schmuckfotografie dar, bei der beispielsweise elegante Ringe in einer leichten Schräglage auf spiegelndem Untergrund dargestellt werden sollen. Um den Ring in dieser Position zu fotografieren, verwenden viele Fotografen einen dünnen Holzstab mit einem Klebepad. Damit der Stab später unsichtbar wird, müssen Sie diesen aus dem Bild ausschneiden.
Bildoptimierung und Freistellen durch einen professionellen Freistellservice
Nicht jeder Fotograf hat Zeit und Muße, seine Fotos aufwändig zu retuschieren. In diesem Fall können Sie einen Freistellerservice mit diesen Arbeiten beauftragen. Die Profis kennen sich am besten mit guten Bildbearbeitungsprogrammen und den idealen Retuschiermöglichkeiten aus. Dabei können die Motive auch gleich vom Hintergrund herausgelöst werden, um beispielsweise vor einem anderen oder neutralen Hintergrund platziert zu werden.
Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Hinterlassen Sie uns gerne hier einen Kommentar.