Naturfotos erfreuen nicht nur diejenigen, die gerne Landschaften, Pflanzen und Tiere fotografieren, sondern diese Fotos später auch für aussagekräftige Produktfotos einsetzen möchten. Viele Fotografen kommen nach einer längeren Fototour nach Hause und sind von ihren Aufnahmen dahingehend enttäuscht, weil sich das Motiv nicht deutlich vom Hintergrund abhebt. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass der Hintergrund zu scharf abgebildet wird. Interessant ist, dass dieser Effekt nicht nur bei Kompaktkameras auftritt, sondern auch bei komplexen Spiegelreflex- und Systemkameras.
Mit geringer Schärfentiefe den Hintergrund weichzeichnen
Ohne größere Bildbearbeitung können eindrucksvolle Naturaufnahmen mithilfe einer geringen Schärfentiefe weichgezeichnet werden. Hierbei spielt der Bildaufbau eine wichtige Rolle. Das eigentliche Motiv sollte möglichst bildfüllend abgelichtet werden. Es stellt das dominierende Objekt dar, welches auch sehr scharf und deutlich dargestellt sein muss. Alle übrigen Bildkomponenten können störend wirken. Ein unruhiger und scharfer Hintergrund kann dabei vom eigentlichen Motiv ablenken.
Um den Hintergrund verschwommen darzustellen, muss an der Kamera die Schärfentiefe korrigiert werden. Dabei gelingt dies am einfachsten über die Objektiv-Blende. Über die Blende fällt das benötigte Licht auf den Sensor, um ein Foto richtig zu belichten. Die Größe dieser Blendenöffnung kann vom Fotografen individuell verändert werden. Zumindest ist dies bei Spiegelreflex- und Systemkameras der Fall. Im Kamera-Display erscheint diesbezüglich der Buschstabe f, gefolgt von einer Zahl, welche die Blendengröße angibt. Ein kleiner f-Wert steht für eine große Blendenöffnung und dementsprechend ein großer f-Wert für eine kleine Blendenöffnung.
Je größer der Blendenwert gewählt wird, desto deutlicher wird der Bereich vor dem Motiv bis weit hinter dem Motiv scharf auf dem Foto abgebildet. Soll dagegen nur ein flacher Aufnahmebereich genutzt werden, dann wird ein kleiner Blendenwert benötigt. Um die Blüte einer Blume scharf abzulichten, müssen wir zum Beispiel mit der Blende f/1,8 genau die Blütenblätter scharfstellen. Alle übrigen Bereiche verschwimmen dann in Unschärfe.
Mit Bildbearbeitung den Hintergrund weichzeichnen
Selbstverständlich kann auch mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms ein Hintergrund nachträglich weichgezeichnet werden. Selbst ein Austausch des Hintergrundes ist möglich. Bei Naturaufnahmen kommt es immer auf das Motiv an, welches freigestellt werden soll. Gerade bei Pflanzen können für Produktaufnahmen entweder nur einzelne Blüten, die komplette Blüte mit umliegenden Blättern oder die gesamte Pflanze benötigt werden.
Problematisch ist, dass mit einem Bildbearbeitungsprogramm häufig die Ränder einen unschönen Lichtkranz bzw. ein sogenanntes Halo darstellen. Dies liegt unter anderem daran, dass ein Bildbearbeitungsprogramm mit Automatikeinstellungen nicht ganz so sauber eine Trennung vom Hintergrund vornehmen kann.
Ebenso lässt sich ein Hintergrund auch mit sogenannten Farbwischfunktionen weichzeichnen. Der Aufwand ist jedoch in aller Regel hoch und zeitaufwändig. Unabhängig davon, ob ein Naturmotiv über die Schärfentiefe oder mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms weichgezeichnet wird, sollten diese zeitintensiven Arbeiten idealerweise an einen professionellen Freistellservice, wie zum Beispiel von freistellen.de, ausgelagert werden. Der Fotograf erhält auf diese Weise sehr hochwertige Naturaufnahmen mit einer professionellen Freistellung.
Foto: Yuri Tuchkov
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