In der Produktfotografie werden sehr gerne Lichtzelte eingesetzt. Diese preiswerten Fotostudios können nicht nur platzsparend verstaut werden, sondern bieten auch einen störungsfreien Hintergrund. Der Hintergrund ist meistens als Hohlkehle ausgelegt, sodass der Schattenwurf des zu fotografierenden Objekts aufgelöst wird. Andere Hintergrundmotive können bei einem Lichtzelt nicht stören, dass dieses rundum von einer lichtdurchlässigen aber blickdichten Nylonbespannung umgeben ist. Es gibt aber auch etliche Kritiker, die den Einsatz etwas skeptischer ansehen.
Die Nachteile eines Lichtzeltes
Zunächst eignen sich Lichtzelte eher für kleinere Objekte. Hierbei kann es sich um Schmuckstücke, Uhren, kleinere Elektrogeräte, Werkzeugmaschinen, Spielwaren oder Modellbauartikel handeln. Größere Gegenstände passen häufig nicht in ein solches Zelt. Häufig sind die Würfelabmessungen auf 80 x 80 cm begrenzt.
Ein weiterer Nachteil ist die innenliegende Hohlkehle. Damit das Lichtzelt zusammengefaltet werden kann, besteht auch die Hohlkehle aus demselben Polyestermaterial. Mittels 4 Klettpunkten wird die Hohlkehle im Lichtzelt aufgehängt. Falten im Stoff können dabei jedoch später zu sehen sein. Vorsicht: Die Polyester-Hohlkehle ist nicht für ein heißes Bügeleisen geeignet. Als Alternative könnten jedoch eine echte Hohlkehle mit weißem Fotokarton hineingestellt werden. Leider passen aber die üblicherweise größer ausfallenden Hohlkehlen nicht in das Lichtzelt.
Ein weiterer Nachteil ist die hohe Kontrastarmut. Insbesondere, wenn helle oder weiße Objekte in einem weißen Lichtzelt fotografiert werden, geht die Oberflächenstruktur verloren. Das Foto kann an Plastizität verlieren. Da für die Belichtung meistens an den Seiten Fotolampen verwendet werden, kann durch die weiße Nylonbespannung übermäßig viel Licht ins Innere gelangen. Das Motiv wird überstrahlt. Bei einem freistehenden Aufnahmetisch mit Hohlkehle lässt sich das Licht gezielter und besser beeinflussen.
In der professionellen Fotobranche nutzen nur wenige Fotografen ein Lichtzelt. Einzige Ausnahme besteht, wenn sich durch eine direkte oder indirekte Beleuchtung zu starke Spiegelungen auf dem Objekt ergeben. In diesem Fall wird dann auf ein Lichtzelt zurückgegriffen.
Was gibt es als günstige Alternative?
Wer nicht einen Aufnahmetisch kaufen oder selbst bauen möchte, kann sich auch mit Styroporplatten aus dem Baumarkt helfen. Interessant ist, dass ausgerechnet Styropor in vielen professionellen Fotostudios genutzt wird. Vorteilhaft ist, dass jederzeit eine Styroporseite entfernt werden kann und somit das Motiv individuell ausgeleuchtet werden kann. Mit einzelnen Styroporplatten lässt sich leicht ein Aufnahme-Set kostengünstig zusammenstellen. Jede Platte bildet dabei den umgebenden weißen Hintergrund. Praktischerweise sollten jedoch nur sehr dicke Platten gekauft werden, da diese auch von alleine stehen und dennoch leicht bewegt werden können. Kurzum lässt sich mit Styroporplatten auch ein Lichtzelt bauen. Die Seitenwände sind jedoch nicht lichtdurchlässig. Bei Bedarf lässt sich auch eine Hohlkehle installieren.
Nachteilig sind nur besondere Nahaufnahmen, bei denen später auch die Struktur des Styropors auf dem Foto sichtbar wird. Dies sollte vermieden werden.
Unabhängig davon, ob mit einem Lichtzelt oder auf andere Weise ein Produktbild entsteht, sollte dieses später idealerweise freigestellt werden. Dadurch haben Verkäufer die besten Chancen auf den bekannten Online-Verkaufsplattformen. Nicht jeder kann Produktfotos mit seiner Bildbearbeitungssoftware professionell freistellen. Einfacher ist es, wenn hierfür ein Freistellservice, wie zum Beispiel freistellen.de beauftragt wird. So bleibt wesentlich mehr Zeit für den Fotografen, sich auf neue Fotosessions einzustellen.
Foto: Fotolia
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