In den meisten Fällen kommen Sie nicht umhin, Ihre Fotos mit einer Bildbearbeitung aufzufrischen. So müssen teilweise Retuschearbeiten ausgeführt werden, um Hautunreinheiten zu beseitigen, Augenpartien etwas aufzuhellen oder Bildausschnitte neu zu gestalten. Häufig müssen Sie auch Bilder freistellen, wenn der Hintergrund nicht passend ist. Grundvoraussetzung ist, dass Sie ein brauchbares Foto besitzen, welches nicht allzu stark verwackelt ist. Schwere Bildfehler lassen sich auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm nicht beseitigen.
Bilder für den Goldenen Schnitt vorbereiten
Einige Aufnahmen wirken langweilig, wenn sich beispielsweise das wichtige Motiv genau in der Bildmitte befindet. Das Auge des Betrachters sucht auf dem Foto zwar immer das Hauptmotiv, jedoch möchte es gerne über das Bild wandern und dabei Abwechslung erfahren. So wirken Fotos wesentlich natürlicher. Diese Aufgabe erledigt die Funktion Goldener Schnitt in vielen Bildbearbeitungsprogrammen. Der Goldene Schnitt entspricht in etwa dem Seitenverhältnis von 8 : 5. Vielfach ist hier auch von der sogenannten Drittelregelung die Rede.
In der Optionsleiste der gängigen Bildbearbeitungsprogramme lassen sich zu diesem Zweck Hilfslinien einfügen. Bei einigen Programmen wird auch eine größere Rasterung dargestellt. Nun erhalten Sie Ihr Foto mit den entsprechenden Hilfslinien dargestellt. Um die wichtigsten Bilddetails in einem neuen Bild positionieren zu können, haben Sie die Möglichkeit, die wichtigsten Bereiche anzuklicken. Bei dieser Art Freistellen werden die unwichtigeren Bereiche abgedunkelt.
Beim Programm Gimp können Sie mit der Tastenkombination Strg+C den neuen Bildbereich in die Zwischenablage kopieren und mittels der Menübefehlsfolge Datei – Erstellen – Aus Zwischenablage daraus ein neues Bild erstellen. Bei Photoshop ab CS2 lassen sich ebenfalls Hilfslinien über Strg+R ein- und ausblenden. Wenn Sie den Bildbereich auf eine neue Hintergrundebene von Photoshop verschieben möchten, sollten Sie das Bild mit einem Doppelklick auf der rechtsseitigen Ebenenpalette mittels Doppelklick von einer fixierten Hintergrundebene in eine nicht fixierte Hintergrundebene 0 verwandeln. Mit dem Verschiebewerkzeug von Photoshop lässt sich dann das Bild mit dem gewünschten Ausschnitt verschieben.
Den Goldenen Schnitt bereits beim Fotografieren festlegen
Moderne Digitalkameras bieten Ihnen bereits beim Fotografieren die Möglichkeit, im Display oder im Sucher die Hilfslinien für den Goldenen Schnitt darzustellen. Das einfachste Verfahren nennt sich Drittelregelung, wobei auf dem Monitor 9 gleich große Quadrate zu sehen sind, die das Motiv optisch aufteilen.
Sehr harmonisch wirken Fotos, wenn sich das Hauptmotiv nicht genau innerhalb eines Quadrats befindet, sondern direkt auf den linken oder rechten, senkrechten Schnittpunkten des Rasters.
Soll zum Beispiel bei einer Landschaftsaufnahme eine Person aufgenommen werden, so platzieren Sie diese bitte nicht genau in der Mitte, sondern auf eine linke oder rechte Senkrechtlinie des Gitters. Horizontal sollte diese entweder den oberen oder unteren Schnittpunkt kreuzen.
Um ein Gefühl für den Goldenen Schnitt zu bekommen, sollten Sie von einem Motiv mehrere Aufnahmen erstellen und diese miteinander vergleichen. Sie werden erstaunt sein, welche verschiedenen Wirkungen ein solches Foto aufweist. Auch in der Produktfotografie kann der Goldene Schnitt angewandt werden.
Natürlich lassen sich solche Fotos freistellen, falls der Hintergrund einmal nicht passend ist. Bedenken Sie jedoch, dass gerade bei Landschaftsaufnahmen oder unruhigen Hintergründen ein solches Freistellen richtig viel Arbeit bereiten kann. Nicht jeder kennt sich auch mit seiner Bildbearbeitung so gut aus, dass er mit wenigen Klicks die Funktionen beherrscht. Gerne können Sie hierbei einen professionellen Freistellerservice beauftragen. Für die ersten Versuche haben Sie bei vielen Anbietern sogar die Möglichkeit, Fotos kostenlos online freistellen zu lassen.
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